Flaounes

Die herzhaften, mit Käse gefüllten Taschen aus Hefeteig gehören zu den leckersten Gerichten des griechisch-orthodoxen Osterfestes und werden traditionell am Gründonnerstag zubereitet.

Flaounes enthalten Eier, Käse, Rosinen und Minze und damit Produkte, die während der Fastenzeit vor Ostern nicht erlaubt sind. Sie werden daher für den Verzehr nach der Fastenzeit vorbereitet. Für die Zubereitung von Flaounes wird ein eigens auf Zypern hergestellter Käse verwendet, der beim Backen aufgeht und nicht so einfach schmilzt. Nachdem sie von den Frauen der Familie vorbereitet wurden, werden diese leckeren kleinen Teigtaschen in einem traditionellen Lehmofen gebacken.

Da sie sich gut einfrieren lassen, werden sie im Vorfeld von Ostern oft in großen Mengen vorbereitet, eingefroren und über das Jahr hinweg gegessen. Flaounes sind mittlerweile ganzjährig in lokalen Bäckereien, insbesondere jedoch in der Osterzeit, erhältlich.

Paskia ist eine Flaounes-Variation, bei der die Füllung mit gewürfeltem Lammfleisch, Gemüse und Käse ersetzt und mit Kräutern und Gewürzen aromatisiert wird.

Kourabiedes

Kourabiedes ist ein Weihnachtsgebäck, das in etwa den in Deutschland bekannten Vanillekipferl ähnelt. Es sind kleine Butterkekse, die Dank einer großzügigen Schicht Puderzucker wie schneebedeckte Hügel aussehen. Obwohl sie auch ohne Nüsse zubereitet werden können, werden sie traditionell mit gerösteten Mandeln und Pistazien sowie mit getrockneten Datteln zubereitet.

Üblicherweise zu Weihnachten gebacken, werden sie in einer abgewandelten Version namens Loukoumi (zyprisches Lokum) auch als Gastgeschenke bei Hochzeiten verteilt, da ihre weiße Farbe Reinheit symbolisiert.

Sie können Kourabiedes in Schachteln verpackt in lokalen Bäckereien kaufen. Und egal, ob Sie sie zu Weihnachten oder als Gastgeschenk auf einer Hochzeit genießen – dieses Gebäck schmeckt bei zu allen Gelegenheiten!

Tahinopita

Dieses süße Gebäck wird mit Tahini (einer Paste aus fein gemahlenen Sesamkörnern) und Sirup aus regional angebautem Johannisbrot gemacht. Besonders beliebt ist Tahinopita während der Fastenzeit. Es wird aber auch das ganze restliche Jahr über gerne gegessen.

Sie finden Tahinopita in jeder lokalen Bäckerei. Obwohl dieses Gebäck sehr süß ist, hat es einen sehr ungewöhnlichen Geschmack. Es enthält häufig Mastix (das Harz der Mastix-Pistazienbäume) und Zimt. Kommerziell hergestellte Tahinopita können aber anstelle des gesünderen Johannisbrotsirups auch Zucker enthalten.

Pita (Fladenbrot)

Was wäre die zyprische Küche ohne Pita, das ovale Fladenbrot aus Sauerteig, das in verschiedenen Größen erhältlich ist und zum Füllen wie zu einer Tasche aufgeschnitten werden kann?

Die Brottaschen werden z. B. für das traditionelle Souvlakia (Kebab) mit klein gewürfeltem, gegrilltem Fleisch gefüllt. Mit Halloumi und Lountza (geräucherte Schweinelende) gefüllt, werden sie zu einem typisch zyprischen Sandwich.

Pita wird auch zu Dips und häufig im Rahmen von Mezedes serviert. Restaurants servieren Pita mitunter auch anstelle anderer Brotsorten.

Nüsse

Zu den wichtigsten, auf Zypern angebauten Nusssorten gehören Mandeln, Pistazien, Walnüsse, Haselnüsse und Erdnüsse. Sie werden entweder roh gegessen oder geröstet und gesalzen. Außerdem werden sie bei der Herstellung von Pastelaki (Krokant) und mit Nüssen gefüllten Backwaren wie Kataifi und Baklava, aber auch in vielen anderen Süßigkeiten und Nachspeisen verarbeitet. Ein traditioneller zyprischer Sirup, der Soumada, wird aus Mandeln hergestellt.

In Supermärkten finden Sie eine große Auswahl an abgepackten zyprischen Nüssen, die entweder als eine Sorte oder als Mischungen verkauft werden. Letztere enthalten außerdem regional angebautes, getrocknetes Obst. Sie eignen sich hervorragend zum Verschenken oder als Souvenir für Zuhause!

Koulouri

Koulouri ist ein sehr schmackhaftes Brot mit einer beinahe kuchenartigen Konsistenz, das mit Sesam- und Kümmelkörnern sowie mit Anissamen bestreut ist.

Es wird üblicherweise in Form eines großen Ringes, manchmal aber auch als individuelle kleine Ringe oder als Laib gebacken, an dem längliche Stücke zum Abbrechen „abgesteckt“ sind.

Eine spezielle Version des Brotes namens Lagana ist besonders zu Kathara Deftera (‚Der reine Montag‘) beliebt. An diesem Tag genießen die Zyprer ein Fastenpicknick im Freien und leiten so die vorösterliche Fastenzeit ein.

Kolokoti

Ein Kolokoti ist eine leckere Teigtasche mit Kürbisfüllung, die gerne zwischendurch als Snack „auf die Hand“ gegessen wird und in den in den lokalen, rund um die Uhr geöffneten Bäckereien erhältlich ist.

Die Füllung von Kolokoti besteht aus gewürfeltem Kürbis, zerstoßenem Weizen (Bulgur), Olivenöl und Rosinen. Sie wird mit Zimt (manchmal auch mit Dill) gewürzt und mit dem Teig umwickelt. Die Form von Kolokoti erinnert an einen Halbmond, ähnlich wie eine Pizza Calzone. Kolokoti sind besonders in der Fastenzeit sehr beliebt.

Shamishi

Diese gebratenen Teigtaschen gehen oft Hand in Hand mit Loukoumades (Honigbällchen), da beide Süßspeisen normalerweise vom selben Händler (hauptsächlich bei traditionellen Festivals und Volksfesten) zubereitet werden.

Sie werden mit einem süßen Grießbrei gefüllt, bis zur Perfektion gebraten und anschließend mit Puderzucker und Zimt bestreut. Wie bei den meisten Rezepten gibt es auch bei diesem Variationen. So wird der Grießfüllung bei manchen Shamishi Mastix (das Harz der Mastix-Pistazienbäume) und Orangenblütenwasser hinzugefügt.

Soutzoukos

Soutzoukos ist ein traditionelles Konfekt aus Walnüssen oder Mandeln, das mit einer Traubensaft-Kuvertüre überzogen wird. Es hat eine sehr ungewöhnliche Form (ähnlich wie Kerzen!) und wird sehr gern bei traditionellen Festivals gegessen.

Das Konfekt wird aus dem Traubenüberschuss nach der Traubenernte, und damit üblicherweise in den Weindörfern der Regionen Troodos und Paphos hergestellt.

Soutzoukos werden aus einer heißen Mischung namens ‚moustalevria‘ gemacht. Der Name dieser Mischung setzt sich aus den griechischen Wörtern für Most und Mehl zusammen. Mandeln (manchmal auch Walnüsse) werden zum Einweichen in Wasser gelegt und anschließend wie Perlen auf Fäden von zwei bis drei Metern Länge aufgezogen. Danach werden sie in die heiße Mischung getaucht, bis sie vollständig bedeckt sind. Anschließend werden sie für einige Stunden zum Trocknen aufgehängt. Der Tauchvorgang wird über Stunden oder Tage hinweg drei- bis fünfmal wiederholt, bis die Soutzoukos die gewünschte Dicke (ca. 2,5 Zentimeter im Durchmesser) erreicht haben. Es dauert fünf bis sechs Tage, bis das Konfekt getrocknet ist. Danach muss es einige Monate reifen. Es wird in Scheiben geschnitten serviert. Dabei offenbart sich der nussige Kern und die weiche Konsistenz des Konfekts, das häufig zu Zivania (einem typisch zyprischen Tresterbrand) gereicht wird.

Loukoumi (zyprisches Lokum)

Zypern ist berühmt für seine leckeren Süßigkeiten namens Lokum, die seit Jahrhunderten auf der Insel hergestellt werden.

In Geroskipou (im Bezirk Paphos) und vielen anderen Dörfern werden diese weichen Leckereien noch auf traditionelle Weise hergestellt, also ohne Konservierungsmittel, sondern nur mit Zucker, Stärke, Aromen oder Nüssen. Die fertigen Loukoumi werden in Puderzucker gewälzt, damit sie nicht zusammenkleben.

Sie können Loukoumi in hübschen Schachteln und einer Vielzahl verschiedener Geschmacksrichtungen kaufen. Die traditionellsten Geschmacksrichtungen sind Rose, gefolgt von Zitrone, Mastix (dem Harz der Mastix-Pistazienbäume) und Bergamotte. Inzwischen gibt es aber auch modernere Varianten, u. a. Schokolade, die mit Nüssen (oder auch ohne) hergestellt werden.

Es versteht sich von selbst, dass Sie Zypern nicht ohne wenigstens ein paar Schachteln Loukoumi verlassen können. Ob Sie diese dann mit Familie und Freunden teilen oder ganz alleine genießen, bleibt aber ganz Ihnen überlassen.